Der Greifswalder Bodden



Unser Seebad Lubmin liegt direkt am Greifswalder Bodden, einem reizvollen Küstengewässer in Mecklenburg-Vorpommern. Der Begriff Bodden oder Haff bezeichnet die ehemaligen weiten und flachen Meeresbuchten an der Ostsee, die während der Wechseleiszeit durch Überflutungen von tiefer gelegenen Grundmoränenreliefs entstanden sind. Sie stellen Küstengewässer dar, die durch Landzungen von der Ostsee abgetrennt sind und oft nur schmale Verbindungen zu ihr aufweisen. Bodden sind bemerkenswert, da sie weder als Teil des offenen Meeres noch als Binnengewässer klassifiziert werden können.

Bodden sind charakteristisch für die südliche Ostsee, wo sie typischerweise durch langgestreckte Inseln und Halbinseln vom offenen Meer abgetrennt sind und Lagunen bilden.

Unser Lubmin

Der Greifswalder Bodden, gelegen zwischen Rügen, Stralsund, Greifswald und Usedom, ist das Randgewässer der Südlichen Ostsee und erstreckt sich über eine Wasserfläche von 514 Quadratkilometern. Die Küstenlinie ist geprägt von Buchten, Halbinseln und Inseln, was zu einer starken Gliederung führt. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 5,6 Meter, wobei sie an manchen Stellen bis zu 13,5 Meter erreicht. Das Wasser im Greifswalder Bodden setzt sich aus verschiedenen Quellen zusammen, darunter das Süßwasser des einmündenden Flusses Ryck, das schwach salzige Wasser des Peenestroms und ebenso das salzhaltige Wasser der Ostsee. Somit beträgt der Salzgehalt des Greifswalder Boddens etwa 0,8 %.

Besonders dar sanfte einstieg und die flachen Bereiche machen den Greifswalder Bodden und den Strandabschnitt in Lubmin zum idealen Einstiegsrevier für Wassersportbegeisterte.

Was sind Bodden?

Die postglaziale Entwicklung der Boddenlandschaft wurde maßgeblich durch die Litorina-Transgression geprägt, die von etwa 5800 v. Chr. bis zur Geburt Christi dauerte. Diese Periode begann mit einem schnellen Anstieg des Meeresspiegels im Bereich der Ostsee. Tief liegende Teile der Glaziallandschaft, wie Gletscherzungenbecken und Urstromtäler, wurden überflutet, während Moränengebiete zu Inseln oder Halbinseln wurden, wie zum Beispiel die einzelnen Inselkerne Rügens. Während des Anstiegs des Meeresspiegels bis zu seinem heutigen Niveau bildeten sich auch die heutigen Küstenformen heraus: Steilküsten, bekannt als Kliffs, entstanden durch die Brandung, besonders an exponierten Landvorsprüngen. Das Material der zurückschreitenden Steilküsten wurde von der Küstenströmung erfasst und in Flachwasserabschnitten abgelagert. Dadurch bildeten sich Haken und schließlich Nehrungen, die die Flachwasserbereiche vom offenen Meer abschnitten und so die Bodden entstehen ließen.

Lebensraum Wassers: Fische und Vögel im Greifswalder Bodden

Der Salzgehalt des Boddens beträgt 0,8%, und die raschen Temperaturschwankungen im Frühling und Herbst wirken sich positiv auf das Wachstum von Fischen aus. Barsche, Zander und Aale finden reichlich Nahrung, und Hechte von bis zu 1,3 Metern sind keine Seltenheit. Daher ist der Greifswalder Bodden ein attraktives Angelrevier. Besondere Erlebnisse sind das Heringsangeln im Frühling und das Hornhechtangeln im Mai.

Zusätzlich stellt die Boddenküste eine reichhaltige Nahrungsquelle für Brutvögel dar und bietet somit einen idealen Lebensraum für Graureiher, Schwäne und Möwen. Auch Kraniche machen während ihrer Frühjahrs- und Herbstwanderungen gerne in den flachen Küstengewässern Station.

Möwe am Strand von Lubmin am Greifswalder Bodden
Möwe am Strand von Lubmin am Greifswalder Bodden

Das Gesamtgebiet Strelasund und Greifswalder Bodden ist als Europäisches Vogelschutz- und FFH-Gebiet ausgewiesen. Zusätzlich gilt die „Freiwillige Vereinbarung Greifswalder Bodden“ des WWF. Diese Vereinbarung basiert auf einer Seekarte des Greifswalder Boddens und Strelasunds. Sie enthält eine farbliche Darstellung der Befahrensregelungen für Schiffe, Surfer und Kiter. Einige Regelungen sind freiwillig, andere verpflichtend. Die roten Flächen kennzeichnen ganzjährig gesperrte Bereiche, während in den orangen Flächen Beschränkungen gelten, die in den dazugehörigen Hinweiskästen erläutert werden.
Weiter Information gibt es bei den Portalen des WWF und NABU-MV.

Ideale Bedingungen für Naturfreunde, egal ob mit dem Paddelboot oder Ausflugsdampfer. Unser Highlight: die Robben-Fahrten.

Die Badewanne Greifswalds – Die Dänisch Wiek

Die Dänische Wiek, früher auch das Dänische Wick genannt, ist eine Bucht im Süden des Greifswalder Boddens. Sie ist eine Lagune der südlichen Ostsee, an der Mündung des Flusses Ryck in der Nähe der Stadt Greifswald.

Charakteristiken der Dänischen Wiek

Die Bucht erstreckt sich über etwa 2½ Kilometer Breite und 3 Kilometer Länge, während ihre Küstenlinie eine Länge von ungefähr 4½ Kilometern aufweist. Sie hat annähernd die Form eines Parallelogramms und eine Fläche von etwa 7,5 km², je nach Quelle auch 8,1 km². Ihr Anteil an der Gesamtfläche des Greifswalder Boddens beträgt lediglich 1,6 %. Die Tiefen in der Bucht reichen von 0,9 bis 4,6 Metern, mit einer durchschnittlichen Tiefe von 3,87 m. An ihrem Südwestufer liegen die Greifswalder Ortsteile Wieck, Eldena und Ladebow, wo auch der Fluss Ryck mündet. Während im Osten die Gemeindegebiete von Loissin und Kemnitz an die Bucht grenzen.

Die meisten Bereiche der Bucht sind sehr flach. Die Fahrrinnen zum Hafen von Ladebow (6,9 m) und zum Ryck (4 m) sind jedoch tiefer. Der Seehafen von Greifswald-Ladebow, einst als „Ölhafen“ bekannt und Treibstofflieferant für Hilfsschiffe der DDR-Volksmarine, ist heute ein wichtiger maritimer Wirtschaftsfaktor für die Region Greifswald. Das Fahrwasser zur Ansteuerung der Häfen Ladebow und Wieck beginnt an der Leuchttonne „Greifswald“ am Salzboddengrund im Greifswalder Bodden . Es ist durch Tonnen und Leuchtfeuer gekennzeichnet.

Besonderheiten und Attraktionen der Dänischen Wiek

Die Senke der Dänischen Wiek setzt sich nach Osten in den feucht-moorigen Ziesebruch (unter 5 m ü. NN) bis zum Peenestrom bei Wolgast fort. Im Nordwestteil ragt das flache Wampener Riff weit in die Bucht hinein. Der Südostteil der Bucht ist für den Motorbootverkehr gesperrt. Sowohl die Strandbäder Eldena im Süden, Ludwigsburg im Osten als auch der Strand von Wampen (Sandbank) an der Westküste von Wieck sind beliebte Ziele für Einheimische und Touristen.

Der Name der Bucht dürfte von den Mönchen des Klosters Eldena stammen. Der Klostergründer Fürst Jaromar I. von Rügen siedelte dänische Zisterziensermönche an der Bucht an. Dafür wurde im Jahre 1199 das Kloster Hilda in Eldena gegründet.

Tipp: Der Strand in Lubmin ist nur 20 km von der Dänischen Wiek entfernt und ist für Badefreunde sowie Wassersportlerinnen wärmstens zu empfehlen.

Boot auf dem Greifswalder Bodden vor Lubmin
Das alte Fischerdorf Lubmin liegt nur 20km entfernt von Greifswald

Zu Gast am Greifswalder Bodden

Die Brackwasserlagunen in Vorpommern locken viele Gäste an: Kormorane etwa. Und den früheren Bundespräsidenten…

» Was für eine Nachricht: Joachim Gauck muss von Seenotrettern aus dem Saaler Bodden gefischt werden! Der frühere Bundespräsident war letztes Jahr im Juli mit einem kleinen Segelboot vor Barnstorf bei Wustrow gekentert. Zum Glück kam er mit dem Schrecken davon. Mecklenburg-Vorpommern ist seine Heimat, in Wustrow ist er aufgewachsen. „Es ist ein schmaler Landstrich zwischen Ostsee und einem Binnengewässer, dem Bodden“, erklärte Gauck einmal in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. „Und diese Boddengewässer sind verbunden mit der Ostsee.“ Es sind also die Lagunen der Ostsee. Die Darß-Zingster-Boddenkette, die West- und Nordrügener Bodden und der Greifswalder Bodden sind durch Inseln oder Landzungen vom Meer abgetrennte flache Küstengewässer. Der Begriff „Bodden“ stammt aus dem Niederdeutschen, bedeutet „Grund“ und bezieht sich auf die geringe Tiefe. Wirklich bedrohlich war Gaucks Unfall daher nicht. An der Stelle, an der er kenterte, betrug die Wassertiefe nur 90 Zentimeter.

Die Landzungen der südlichen Ostseeküste und die dahinter liegenden Boddengewässer sind seit der letzten Eiszeit entstanden. Als der Meeresspiegel anstieg, überschwemmte er die Grundmoränenlandschaft und schuf das heutige Bild aus kleinen Buchten und Moränenrücken, die sich aus dem Wasser erheben.

Bodden haben wegen ihres geringen Salzgehalts den Charakter von Süßwasserseen. An den dicht mit Schilf bewachsenen Ufern sind sie Paradiese für viele Vogelarten. Ab September steuern etwa zahllose Kraniche die einzigartige Naturlandschaft an – eine echte Touristenattraktion. «

Thomas Kunze in der HÖRZU vom 14. August 2020