Der Teufelsstein von Lubmin: Ein mystischer Riese am Ostseeufer
An der Küste von Lubmin in Richtung Vierow liegt der von Legenden und mythischen Erzählungen umwobene Teufelsstein. Der Findling ist der größte der Region und ein beliebtes Spaziergangsziel, wenn man dem Küstenweg Richtung Vierow folgt.
Das Naturwunder hat die imposanten Maße von 6 Metern Länge, 3,6 Metern Breite und 3 Metern Höhe. Doch der Name dieses Findlings beziehungsweise dieses erratischen Blocks, wie diese Steine unter Geologen genannt werden, ist anderer Herkunft. Dabei spielt auch die Dorfkirche in dem 2km entfernten Wusterhusen eine wesentliche Rolle. Denn wer schon einmal an dem Dorf, 16km östlich von Greifswald in Richtung Wolgast vorbeigefahren ist, wird evtl. bemerkt haben, dass der Kirchturm eine leichte Neigung aufweist.
Die Sage vom wütenden Teufel
Der Legende nach stammt der Teufelsstein vom Zorn des Teufels selbst. Als die Wusterhusener Kirche ihren weithin sichtbaren Turm errichtete und damit die Herrschaft des Christentums über das Land besiegelte, schäumte der Teufel vor Wut. Von Rügen aus schleuderte er einen riesigen Stein, um das Gotteshaus zu zerstören. Doch die Kirche, gestärkt durch ihren Glauben, widerstand dem teuflischen Angriff. Der Stein zerbarst in zwei Teile.
Der größere Brocken, noch gezeichnet vom Abdruck des Ziegenfußes, landete mit einem Donnerschlag vor Lubmin und erhielt den Namen Teufelsstein. Ein bleibendes Zeugnis der vergeblichen Rache des Teufels. Das kleinere Stück des Steins prallte gegen den Kirchturm, hinterließ dort einen Knick und segelte weiter bis nach Konerow, wo es auf einem Acker landete. Dort ist es als Riesenstein oder Hünenstein bekannt.
Die Legende der gezüchteten Riesen
Eine anderen Version dieser Sage erzählt von Heiden auf der Insel Rügen, die sich gegen die Ausbreitung des Christentums in Wusterhusen und Lubmin auflehnten. Um die neu errichtete Kirche zu zerstören, züchteten sie drei Riesen heran. Der stärkste unter ihnen, dessen Kraft durch den Verzehr von Hammelfleisch genährt wurde, sollte den entscheidenden Schlag ausführen.
Mit einem gewaltigen Wurf schleuderte der Riese einen riesigen Stein gegen die Wusterhusener Kirche. Doch der Glaube der Christen war stark, und die Kirche widerstand dem teuflischen Angriff. Der Stein zerbarst in zwei Teile, die über den Greifswalder Bodden hinwegflogen. Die Sage behauptet, dass die Handabdrücke des Riesen noch immer auf dem Teufelsstein zu sehen sind. Sie dienen als ständige Erinnerung an die Kraft des Glaubens und die Unbändigkeit des heidnischen Geistes.
In den 1920er Jahren wurde der Konerower Stein gesprengt und für den Straßenbau verwendet. Übrig blieb nur der Teufelsstein in Lubmin, eine steinerne Erinnerung an den Kampf zwischen Gut und Böse und die unbändige Kraft des Glaubens.
Der Teufelsstein von Lubmin: Ein Symbol des Glaubens und der Widerstandskraft
Die Sagen um den Teufelsstein von Lubmin erzählen von einem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Glauben und Unglauben. In allen Versionen spiegelt sich der Stolz der Wusterhusener Kirchgänger auf ihre Kirche wider, die nicht nur ein weithin sichtbares Wahrzeichen, sondern auch ein Symbol der unerschütterlichen Standhaftigkeit des Christentums darstellt.
Ob vom Teufel selbst geschleudert oder von heidnischen Riesen geworfen, der Stein konnte der Kirche keinen Schaden zufügen. Stattdessen zerbarst er in zwei Teile, die als Teufelsstein und Riesenstein bis heute Zeugnis von der vergeblichen Macht des Bösen ablegen.
Die Legenden verdeutlichen die Überzeugung der Menschen, dass der wahre Glaube selbst den Angriffen des Teufels standhalten kann. Der Teufelsstein dient als steinerne Erinnerung daran, dass Gott stets die Oberhand behält und die Kirche als Symbol des Christentums unzerstörbar ist.